… so beginnt die Nachricht, die ich vor wenigen Minuten an alle meine WhatsApp-Kontakte versendet habe – und inzwischen habe ich meinen Account auch gelöscht (was übrigens gar nicht wehgetan hat).
Was hat mich dazu bewogen?
In meiner vorletzten Nachricht „an alle“ hatte ich das Mitte Januar so beschrieben:
Liebe Familie, Freunde, Kollegen, Kunden, Geschäftspartner oder was oder wer auch immer,
sicher ist auch an Euch das Thema „WhatsApp und Datenschutz“ nicht vollkommen unbemerkt vorbeigegangen.
Ich hatte in den letzten Jahren trotz unguten Bauchgefühls aus Gründen der Einfachheit und Bequemlichkeit WhatsApp gelegentlich genutzt. Allerdings fordert WhatsApp jetzt die Akzeptanz neuer Nutzungsbedingungen ein, mit denen ich nicht einverstanden bin.
Daher werde ich spätestens ab Februar 2021 nicht mehr per WhatsApp erreichbar sein; mein Account wird gelöscht.
Stattdessen bin ich gerne mittels iMessage (für Apple-Nutzer) oder Signal (für alle anderen) erreichbar.
Zu den Hintergründen gibt es derzeit im deutschsprachigen Internet eine Masse von mehr oder weniger guten Zusammenfassungen; eine davon verlinke ich hier (Artikel aus dem Premiumbereich der FAZ, von dort stammt auch das Bild zu diesem Blogeintrag).

Natürlich – die von WhatsApp für den 08.02.2021 vorgesehene und aufgrund der unerwartet heftigen Kritik der Nutzer kurzfristig auf den 15.05.2021 verschobene Neufassung der Nutzungsbedingungen ändert „erstmal nichts“ für den Benutzer in Europa … es sei denn, er reist mal mit seinem Smartphone ins außereuropäische Ausland, denn dann greift die europäische Rechtsprechung nicht mehr und die Verknüpfung seiner Daten mit allen anderen bei Facebook kann (und wird wohl sofort) stattfinden. Das eigentliche Problem mit WhatsApp besteht aber schon länger, nämlich seit dem Zeitpunkt, als Facebook den Messenger aufgekauft hat und nun zunehmend verzweifelt versucht, diese Investition zu rekapitalisieren.
Hier gilt wie so oft „If it’s free, you’re probably the product“ – diese Erkenntnis ist uralt, aber gerne immer wieder verdrängt.
Also: wenn man jetzt nicht seine persönlichen Konsequenzen zieht – wann dann?
Daher lautet meine allerletzte Nachricht auf WhatsApp:
Liebe Familie, Freunde, Kollegen, Kunden, Geschäftspartner oder was oder wer auch immer,
dies ist meine letzte Nachricht über WhatsApp.
Wie ich bereits angekündigt hatte, werde ich meinen Account bei WhatsApp jetzt löschen. Wir sehen uns bei Signal, iMessage oder im wahren Leben.
https://signal.org/install/
Ob „Signal“ in den nächsten Jahren einen besseren Weg nehmen wird als WhatsApp es in der Vergangenheit getan hat, bleibt natürlich abzuwarten.
Mir persönlich wäre es am liebsten, wenn der Apple-Messenger „iMessage“ eine Schnittstelle auch zu anderen Betriebssystemen böte – aber darauf warten (nicht nur) Apple-Kunden schon viele Jahre vergebens.