Offenbar war das Desaster vor zehn Jahren (bei dem die Aberkennung der Gemeinnützigkeit kurz bevorstand) dem ADAC nicht wirklich eine Lehre.
Zur Erinnerung: damals wurde neben vielen Dingen beanstandet, dass der ADAC Versicherungs- und andere Dienstleistungen vermarktet, was mit seinem Status als „e.V.“ nicht vereinbar schien … dazu kam Pöstchenschieberei und schliesslich die gekauften Ranglisten zum „gelben Engel“. Das ganze endete in Rücktritten und einer angeblich wirksamen internen Neuorganisation: Zuständigkeiten, Abläufe, Prozesse, Strukturen sollten ab sofort über jeden Zweifel erhaben sein.
Als langjähriger Inhaber einer „ADAC-Familienmitgliedschaft“ habe ich die Konsequenzen bald bemerkt: aus Kostengründen wurde die (absolut verzichtbare) „Motorwelt“ nicht mehr zugestellt, und die Mitgliedsbeiträge stiegen ziemlich deutlich an.
Daher wollte ich vor zwei Jahren schon kündigen, hatte aber den (nur einmal jährlich möglichen) Termin hierfür um wenige Tage verpasst.
Okay, Vertrag ist Vertrag – also noch ein Jahr.
Die Kinder sind mittlerweile volljährig, konnten als Studenten jedoch noch übergangsweise in der Familienmitgliedschaft bleiben.
Unseren Vertrag kündigte ich also im Oktober 2023 zu Ende Juli 2024 – zumindest wollte ich das.
Denn der ADAC bestätigte erstmal nur die Kündigung meiner persönlichen Mitgliedschaft: meine nicht-autofahrende Ehefrau sowie die Kinder sollten entweder eigene Mitgliedschaften abschliessen oder ziemlich aufwendig selbst schriftlich kündigen … das war also das erste Hindernis bei unserem Versuch, den ADAC loszuwerden.
Sowohl meine Frau als auch beide Kinder reichten daraufhin im November 2023 unter Verweis auf meine vorangegangene Korrespondenz ihre Kündigungsschreiben ein.
Es passierte lange – nichts.
Und jetzt schickt der ADAC an beide Kinder freche Anschreiben mit jeweils einer Zahlungsaufforderung über EUR 54,00 samt Fristsetzung.
Offenbar hat der ADAC also seine Abläufe im Vertragsmanagement nicht im Griff.
Da kann ich nur sagen: Finger weg – diesen Club braucht es wirklich nicht!
Übrigens … mein Entschluss zur Kündigung ist über einige Jahre gereift. Dabei spielte nicht nur die Preispolitik eine Rolle, sondern insbesondere die Tatsache, dass ich mich als Besitzer und Fahrer älterer Verbrennerfahrzeuge von einem Verein nicht mehr vertreten fühle, der offen für die alleinige Elektromobilität lobbyiert (hat).

