Es steht schlecht um die EU, wenn sie schon in Kleinblittersdorf nicht funktioniert.

Die EU in ihrer derzeitigen Verfassung ist eine glatte Fehlkonstruktion und – ich möchte es hart formulieren – dysfunktional.

Die Corona-Krise legt die Konstruktionsfehler erbarmungslos offen, und als Bürger stellt man fest, dass das Krisenmanagement auf Kommunal- und Landesebene funktioniert und auch die Bundesregierung ihren Beitrag leistet (mal abgesehen davon, dass ein gelernter Bankkaufmann als Gesundheitsminister irgendwie „fachfremd“ ist … andere Länder achten bei der Besetzung solcher Positionen wohl eher auf eine fachliche Qualifikation …). Die EU jedoch ist und bleibt in der Krise weitestgehend unsichtbar. Schade.

In der heutigen FAZ findet sich (im Premiumbereich – ich verlinke hier entsprechend, so dass es jeder lesen kann) eine Fallstudie zur Situation im deutsch-französischen Grenzgebiet, das ich aus eigener Anschauung sehr gut kenne. Traurig, aber wohl wahr … und damit wird die Hoffnung zweier Nachkriegsgenerationen auf dauerhafte Aussöhnung und Kooperation in Europa wohl ad absurdum geführt.

Aber vielleicht bietet die Corona-Krise ja DEN Anstoß, die EU neu zu erfinden – so als „Europa 2.0“? Ohne die dauernde Suche nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner, ohne hundertprozentiges Einstimmigkeitsprinzip, ohne Gurkenkrümmungsradien- und Olivenölkännchenverordnungen?

Ich würde mich freuen. Und wäre bestimmt nicht der einzige.

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