Die „Energiewende“ …

Problem… und ihre Randbedingungen werden mMn in der (bundesdeutschen) Öffentlichkeit zwar gerne ideologisch, aber leider oft unter vollkommener Vernachlässigung der wirtschaftlichen Gegebenheiten diskutiert.

E-Mobilität? Ist politisch gewollt, aber unter den derzeitigen wirtschaftlichen Randbedingungen schlichtweg irrsinnig.

Hier mein Preisvergleich der aktuell in Rede stehenden Energieträger, den ich vor einigen Monaten auf Basis eigener Berechnungen erstellt habe (graduelle Änderungen aufgrund schwankender Tagespreise möglich):

Medium     Preis (EUR / m3)    umgerechneter Preis (EUR / kWh)
Erdgas                                ca. 0,06
Strom (Privatkundentarif)             ca. 0,30, Tendenz steigend
Strom (Industrietarif)                ca. 0,10
Superbenzin  1.390                    ca. 0,1634
Diesel.      1.250                    ca. 0,1272

Also, wer bei diesen Zahlen daran glaubt, dass Privatfahrzeuge elektrisch sinnvoll zu betreiben sind, … hofft wohl auf Preisverdreifachungen bei fossilen Kraftstoffen.

Mal abgesehen davon, wie der großstädtische Laternenparker dann wohl das Ladekabel zu seinem um drei Ecken geparkten Auto ziehen soll.

Meine Prognose: E-Mobilität wird trotzdem kommen, schon aufgrund des politischen Druckes.

  • Für Taxis, innerstädtischen Personen- und Lieferverkehr sowie den Zweit- oder Drittwagen wohlhabender Zeitgenossen mit Villa und eigener Park- und Lademöglichkeit im Speckgürtel der Städte
  • gewerblicher Fernverkehr wird weiterhin mit Dieselmotoren betrieben (aber mal sehen, was Tesla und das Siemens-Scania-Oberleitungssystem noch bringen)
  • Private Fahrzeughalter ohne eigene Ladesäule werden politisch drangsaliert und mittels steigender Abgaben genötigt, idealerweise vom eigenen Fahrzeug auf neue Mobilitätsangebote umzusteigen.

Und vor diesem Hintergrund machen dann auch die Investitionen den PKW-Hersteller in solche Dienste (DriveNow, Car2go, usw…) auch richtig Sinn.

18 Antworten auf “Die „Energiewende“ …”

  1. Die Auflistung zeigt schön, wie der Privatkunde mit Strom geschröpft wird. Allerdings lässt das ganze vollkommen außer Acht, wie viel Energie jede Form für die Fortbewegung benötigt. Dann sieht es nämlich schon wieder schlechter aus für die Verbrennermobilität

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    1. Übrigens … während in D der Privatkunde ca. 30 ct/kWh für den Strom bezahlt, liegt der Wert in Österreich derzeit bei ca. 21 ct/kWh … der von mir hierzu befragte Mitarbeiter der österreichischen „Verbund“-Gruppe lachte nur und meinte: „des sands eure Steuern …“ – recht hat er wohl.

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  2. Ich teile die Gedanken zum ökonomischen wie auch zum ökologischen Irrsinn der E-Mobilität.
    Muss man nicht auf Grund der hier vorliegenden Daten eindeutig für Fahrzeuge mit Erdgas / CNG – Antrieb die Stimme erheben?
    Sie sind ökologisch und ökonomisch derzeit m.E. ganz vorn.

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    1. Erdgas/CNG ist da sicher ein sehr sinnvolles Konzept … zumindest übergangsweise. Leider hat’s die Politik nicht verstanden.

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  3. Die hierfür benötigte Zahl wäre der Preis pro Kilowattstunde Wasserstoff (Primärenergie, die Wirkungsgrade der unterschiedlichen Antriebe habe ich in obiger Tabelle absichtlich NICHT berücksichtigt). Leider existiert meines Wissens in Deutschland bisher kein einigermaßen einheitlicher Bezugspreis für Wasserstoff, den man hier für eine Vergleichsrechnung heranziehen könnte.
    Ältere Quellen kommen jedenfalls immer auf einen Wert von mehr als 10 ct/kWh, was zeigt, dass hier noch Potenzial wäre…

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  4. Zur E-Mobilität: schöner und prägnanter Beitrag. Gibts eigentlich auch ne Zahl für die Kosten einer kWh zu Brennstoffzellen ?

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