Wie – „Hodozzy“?
Unter diesem komischen Markennamen findet sich bei Amazon ein interessantes Produkt, welches ich einmal genauer unter die Lupe genommen habe.
Was ist das denn bloß?
Eigentlich wäre das eine „eierlegende Wollmilchsau“:
- Rückfahrkamera
- Apple CarPlay-Medienspieler
- Dashcam
- Freisprecheinrichtung
- …
… alles in einem Gerät. Und nichtmal so sehr teuer.
Eine Verbindung zum im Fahrzeug vorhandenen Radio-/Hifi-System wird entweder per FM-Transmitter oder per AUX-Kabel hergestellt; alternativ ist die Tonwiedergabe auch über gehäuseinterne Lautsprecher möglich (das taugt zwar zum Telefonieren, nicht aber für Musik).
Das ganze Ding kommt mit einem recht ansehnlichen 7-Zoll-Display, welches rückseitig am Gehäuse sogar eine „HR-Kralle“ mit vier Klauen aufnehmen kann. Sonderlich schwer ist das Gerät auch nicht, so dass sich ein Einbauplatz sogar einigermaßen finden lassen sollte.
Allerdings möchte ich dieses Teil weder aufs Armaturenbrett schrauben noch per Saugnapf an die Windschutzscheibe heften; es wäre also eine separate Konsole mit HR-Adapter zu beschaffen. Nun gut.
Die Stromversorgung erfolgt über einen Adapter für den Zigarettenanzünder, der in einen USB-C-Stecker mündet – und da taucht das erste größere Problem auf. Offensichtlich sieht der Anschluß nämlich nur so aus wie ein USB-C-Anschluß, denn ein Betrieb des Gerätes ist mir mit keinem echten USB-C-Netzteil und entsprechendem Kabel gelungen … und ich habe einige ausprobiert. Das ist für einen möglichst professionell aussehenden „Festeinbau“ natürlich extrem störend.
Zum Funktionstest: das „Hodozzy“-Teil ist relativ fix angeschlossen, und man sollte auf jeden Fall alle Funktionen intensiv durchtesten, bevor man sich zu einem Festeinbau entschließt.
Die mitgelieferte Rückfahrkamera kommt mit einem wirklich sehr langen Kabel (das ist positiv), wird aber mit einem ziemlich windigen und schlecht verarbeiteten Blechwinkel außen ans Auto geschraubt (weniger positiv). Das Finden einer geeigneten Montageposition sowie die Durchführung des Kabels in den Innenraum sind nicht trivial – es wird eine Bohrung von 6,5 mm für das Anschlusskabel benötigt, und die Kamera kann das Bild zwar spiegeln, nicht aber auf den Kopf stellen (blöd für den Einbau – Montagerichtung unbedingt beachten).
Die Dashcam-Funktion ist sinnlos: sie ist nur brauchbar, wenn das Gerät an der Windschutzscheibe hängt, und die Aufzeichnung lässt sich nicht dauerhaft abschalten. Außerdem gibt es kein GPS- und daher auch kein eingeblendetes Geschwindigkeitssignal.
Die Koppelung mit einem iPhone gelingt problemlos; die üblichen Apps laufen auch anstandslos. Allerdings leert sich der Akku des iPhones doch relativ schnell … und was mir überhaupt nicht gefallen hat: das „Hodozzy“-Gerät blieb schon beim Test auf dem Schreibtisch hängen und musste auf seine Werkseinstellungen zurückgesetzt werden.
Die weltweiten Amazon-Rezensionen ergeben denn auch ein durchwachsenes Bild hinsichtlich der Zuverlässigkeit.
Meine Kontaktaufnahme mit dem Herstellerservice verlief ebenfalls nur teilweise erfolgreich. Zwar wurde innerhalb von Stunden freundlich geantwortet, aber die Antworten waren sachlich unbrauchbar, mindestens jedoch nicht hilfreich.
Ich gebe es zu – ich war einige Tage lang recht unschlüssig. Aber letztendlich habe ich das Gerät an Amazon zurückgesandt, weil die Summe aller Unzulänglichkeiten doch zu groß war.
Fazit: das Gerätekonzept ist toll und wenn sich ein Hersteller findet, der so etwas mit höherer Qualität und gutem Support anbietet, könnte das eine Marktlücke füllen. In diesem Falle jedoch wird die gute Idee durch die ziemlich mäßige Ausführung konterkariert. Schade!








