Cloud: besser privat? Ja!

Nachfolgend meine Beschreibungen und Bewertungen verschiedener „Cloud“-Speicherlösungen – natürlich höchst subjektiv. Angefangen mit verschiedenen Dienstleistern im Internet, bis hin zur komplett selbstgehosteten Lösung auf eigener Hardware im eigenen Netz.

a. Dienstleister im Internet

The pros and cons of DropBox

Seit vielen Jahren habe ich einen DropBox-Account … mittlerweile mit über 1 TeraByte Speicherplatz. Angefangen habe ich mit (kostenfreien) 2 GByte, und im Laufe der Zeit kamen immer mehr Daten dazu. Zeitweise hatte ich fast meine gesamte HD auf DropBox gesichert, bin davon aber schrittweise wieder abgekommen… über die Jahre konnte ich einige Erfahrung mit DropBox sammeln; meine Zusammenfassung lautet wie folgt:

pro

  • sehr großer Funktionsumfang (meines Erachtens: der größte im Umfeld meiner Untersuchungen)
  • nutzerfreundliches Interface
  • einfache Installation
  • sehr ausgefeilte Freigabemöglichkeiten für Verzeichnisse und Dateien, auch Dateianforderungen sind realisiert
  • für sehr viele Endgeräte nutzbar; es existieren Clients für Windows, OS X, Linux, ….
  • wird auch von etlichen NAS unterstützt

con

  • der OS X Desktop-Client frisst Systemleistung – bei mir führte das zur faktischen Unbenutzbarkeit des Rechners (mag bei sehr schnellen Internetverbindungen besser aussehen …?)
  • Serverstandort USA –> wie steht es um die „privacy“ und die Datensicherheit? Meiner Meinung nach für professionellen Einsatz schon aus diesem Grund nicht zu gebrauchen
  • größere Speichervolumina kosten (mehr) Geld. Ich zahle für 1 TByte jetzt USD 99,- / Jahr.

Alternativen zu DropBox

Google Drive

Hier gilt im Wesentlichen das zu DropBox schon Geschriebene, wobei erschwerend hinzukommt, dass ich Google in Sachen „Privacy“ noch weniger über den Weg traue… außerdem bietet Google Drive (auch als GDRIVE bekannt) weniger Features.

Box.net

Hatte ich mal installiert, machte aber im Vergleich zu Google Drive und insbesondere DropBox wirklich keinen besseren Eindruck. Kommt ebenfalls aus den USA. Wieder gelöscht und vergessen.

Telekom Magenta Cloud

Kommt bei Telekom-Kunden kostenfrei mit 25 GByte Speicherplatz mit; außerdem stehen die Server in Deutschland und unterliegen somit dem deutschen Datenschutz (was positiv zu werten ist!)

Leider konnte die Telekom monatelang keinen OS X-Desktop-Client liefern (mittlerweile soll es den geben …) – ich habe dann dankend auf den Test verzichtet.

iCloud

Das apple-eigene Cloudspeichersystem war lange nur für Systemzwecke brauchbar, erst in jüngerer Zeit wird mit dem CloudDrive auch die Verwendung als Dateispeicher propagiert. Leider ist das System im Vergleich zu DropBox doch stark kastriert und eigentlich nur für Apple-Jünger wirklich nutzbar. Außerdem sind die Preise apple-typisch ambitioniert.

andere

… z.B. Amazon … hier habe ich nicht wirklich eine Meinung, denn mittlerweile nutze ich meine ..

b. … Private Cloud !!

Die private Cloud unterscheidet sich von den oben genannten Systemen primär dadurch, dass der Server (auf dem der Datenbestand gesichert wird) nicht bei einem mehr oder weniger vertrauenswürdigen Anbieter steht, sondern sich in der eigenen Obhut befindet – mit allen Vor- und Nachteilen. Also muss eine Hardware und eine dazu passende Software gewählt werden.

Hier habe ich einige Dinge ausprobiert – unter anderem auch SeaFile, welches seinerzeit eine bessere Alternative zu ownCloud 5.0 darstellte. Leider eher in der Windows-Welt angesiedelt, ist das für meine Anforderungen nur sehr eingeschränkt brauchbar.

Mit ownCloud konnte ich jedoch ein brauchbares privates Cloudsystem realisieren. Bitte nicht verwirren lassen: es gibt etliche Anbieter im Internet, die – basierend auf ownCloud oder dem sehr ähnlichen NextCloud – Lösungen anbieten, deren Vertrauenswürdigkeit schlecht einzuschätzen ist. Sowohl ownCloud als auch NextCloud können jedoch auch vollkommen autark in eigener Regie betrieben werden – und darum geht es hier.

Die derzeit aktuelle Version von ownCloud heisst übrigens „ownCloudX„.

Ausgangslage:

Der Wunsch, private Daten wirklich privat zu halten. Idealerweise gesteigerte Datensicherheit durch mehrfache Backup-Instanzen. Für Mehrplatzinstallationen und mehrere Nutzer skalierbar.

Dienste wie DropBox sind ja schön und gut, aber für vertrauliche / private Daten schon aufgrund der möglicherweise ausländischen Serverstandorte aus Datenschutzsicht ungeeignet. gerade im Falle der DropBox kommt dazu, dass der Mac-Client bei einer größeren DropBox (ich habe über 1 TByte) den Rechner unerträglich verlangsamt – so zumindest meine Erfahrung bis ins Jahr 2016.

Lösungskonzept:

Anschaffung eines leistungsfähigen NAS sowie Aufsetzen einer ownCloudX-Installation auf dem NAS. Zusätzliche Sicherungskonzepte:

  • lokale Backups der ownCloud-Daten jedes Nutzers mittels TimeMachine (Apple) oder entsprechender Windows-Lösungen
  • optional: remote sync der Daten einzelner Nutzer per VPN
  • optional: rsync der ownCloud-Daten auf ein (lokales oder remote) NAS

Umsetzung:

Beschafft wurde ein QNAP TS-251 mit 2 x 4 TByte WD Red sowie 4 GByte RAM. Auf diesem NAS soll mittels ownCloudX ein sicherer privater Datenspeicher realisiert werden. [Update 2019-02-27] Für die Installation von ownCloudX bestehen nun zwei drei vier unterschiedliche Ansätze:

  1. Installation von ownCloudX und benötigtem Zubehör per QPKG
  2. Installation von ownCloudX per Docker
  3. Installation von NextCloud per Docker
  4. Installation von NextCloudPi per Docker

Ich habe mich nach einigen Tests erstmal für die Variante 2 entschieden, da hier weniger Schwierigkeiten mit Zugriffsrechten und Update-Funktionalität aufgetreten sind als bei Variante 1.

Allerdings scheint mir die Variante 3 Variante 4 noch wesentlich leistungsfähiger – der Probebetrieb läuft, je nach Ergebnis werde ich hier berichten… [Ende Update] 

[Update 2019-06-01] Siehe Tipps zur NextCloudPi (unter Docker auf QNAP TS-251) [Ende Update] 

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