Mitte Juni waren wir zu Gast bei einem „Österreich- und Bayerntreffen“ des W126-Forums und konnten bei dieser Gelegenheit nicht nur die „Mühlviertel-Classic“ bewundern, sondern auch noch an einer sommerlichen Ausfahrt der Altmetall-Freunde aus Freistadt / Österreich teilnehmen … tolle Wagen haben die dort, und allermeist in einem Top-Zustand. Und wie das so ist: Österreich hat Berge und Kurven, und die wollen auch befahren werden.

Besonders eindrücklich war für mich ein wunderschönes Ponton-Cabrio (W180 II , 220S, mit 106 PS) in nahezu Werkszustand, dessen Besitzer dieses Schmuckstück nach Totalrestauration auch nach Kräften „fliegen lässt“ … dieser Wagen sauste vor mir die Berge hinauf, dass ich Mühe hatte, mit meinem jüngeren und leistungsstärkeren Fahrzeug dranzubleiben.
Auch etwas neuere Sammlerstücke waren dabei … und auch die wurden von ihren Eignern / Fahrern nicht geschont.

Sehr schön, sehr beeindruckend.
Ab dem darauffolgenden Wochenende stand dann die lange geplante „Dolomitentour“ der Mittelfranken an, die wir begleiten durften, bevor noch ein paar Urlaubstage in Italien drangehängt wurden.
Die „Dolomitentour“ war mit ihrer (an die „Südtirol Classic“ angelehnten) Streckenführung alleine schon recht anspruchsvoll, aber auch die Fortsetzung über den Passo Menghen (der eher bei Motorradfahrern bekannt ist) und das Folgeprogramm hatten es in sich.
Insgesamt nahezu 2500 km, ein Großteil davon auf Land- und Bergstraßen, in Höhen bis rund 2500 m ü NN, mit einem fast 50 Jahre alten Auto?
Das geht sogar ziemlich gut, wenn man sich auf das „Fahren wie damals“ einlässt: ohne ABS, ohne Stabilitätsprogramme, Entertainmentsystem oder Massagesitz, dafür mit viel Körpereinsatz und intensivem Strassenkontakt, idealerweise in einer Gruppe Gleichgesinnter.
Natürlich gibt es mal kleinere Missgeschicke, und auch ein Ausfall ist nicht unmöglich (wie übrigens bei modernen Fahrzeugen auch), dafür ist es fantastisch, wie in unseren südlichen Nachbarländern noch vollkommen ohne schlechtes „Umweltgewissen“ auch Passanten und Kinder sich über alte Autos auf weiter Fahrt freuen.
Schweiß, Schmutz und Spaß sind garantiert.
Und natürlich kostet es ein kleines bisschen mehr an Spritgeld 😉

Warum schreibe ich das?
Ich möchte allen Liebhabern von Young- oder Oldtimern Mut machen.
Zeigt Eure Fahrzeuge, nutzt Eure Fahrzeuge!
Nicht nur zu Ausstellungen und „Showveranstaltungen“, sondern gerne auch einmal für längere und anspruchsvollere Strecken.
Ein verkehrssicherer und technisch stabiler Zustand ist ohnehin vorausgesetzt.
Eure Autos wurden damals für längere und härtere Fahrten gebaut, und sie haben nichts davon verlernt.
Gerade in Zeiten, in denen die Politik ernsthaft über weitere massive Einschränkungen für die Oldtimerszene diskutiert, sollten wir sichtbar werden und uns nicht für unsere Schätzchen schämen.
Ich freue mich schon auf die nächsten Ausfahrten und Treffen!



Hallo in die Runde,
na klar können auch die alten Autos Bergfahrten machen. Aber ein klein wenig sollte man schon vorsichtig da ran gehen. Denn so wie auch ein (alter) Mensch nur eine Maschine ist, ist es ein (altes) Auto sowieso. Die Dinger sind eben keine 20 mehr (in Menschenjahren gerechnet). Also, nicht überfordern! Wäre zu schade! 🙂
VG, Jürgen B.
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