(Erstveröffentlichung 11.04.2021) Heute mal kein Verweis auf irgendwelche Artikel aus FAZ oder anderen Medien … nein, heute zeige ich Euch mal ein paar aktuelle Bilder vom Pumpspeicherkraftwerk Happurg.
Es handelt sich hierbei um das größte Pumpspeicherkraftwerk in Bayern, welches allerdings seit dem Jahr 2011 außer Betrieb ist – eine Wiederinbetriebnahme ist nicht absehbar.Bei einem potentiellen Energieinhalt von umgerechnet 840 MWh Strom scheinen die Instandsetzungkosten für den Betreiber Uniper derzeit nicht wirtschaftlich zu sein, denn nach einem plötzlichen Wasserverlust im Jahre 2011 ziehen sich die Sanierungsarbeiten hin; aktuell scheint sich überhaupt nichts zu tun.
Das Kraftwerk ist (hier unterscheiden sich die Angaben im Netz) entweder schon 1958 oder „1964 nach vierjähriger Bauzeit“ ans Netz gegangen und war bis 2011 mit einer Verfügbarkeit von > 99% (ein Spitzenwert!) immer in Betrieb. Im Januar 2011 wurden jedoch an um das Oberbecken befindlichen Überwachungsbrunnen auffällige Werte gemessen und daraufhin das Oberbecken abgelassen; es zeigten sich dann massive Schäden im Unterboden, deren Instandsetzung zunächst bis Ende 2013, dann bis 2015 und anschließend im Zweijahrestakt weiter nach hinten verschoben wurde … wohl, weil der zunächst geschätzte Instandsetzungsaufwand viel zu gering ausgefallen war.
Bis heute (April 2021) ist das Oberbecken leer und es sind keine Anzeichen laufender Instandsetzungsarbeiten zu erkennen – was mich eigentlich sehr wundert, denn Pumpspeicherkraftwerk sind ein zentraler Bestandteil, wenn man auf regenerative Energien setzen möchte. Interessanterweise ist das Pumpspeicherkraftwerk Happurg mittlerweile auch nicht mehr bei Uniper in der Liste der bestehenden Anlagen aufgeführt. (Nachtrag: in diesem Bericht aus 2016 stellt Uniper klar, diese Anlage nicht wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Und hier wird beschrieben, dass zwar die Genehmigungen für Instandsetzungen am Oberbecken verlängert wurden, eine tatsächliche Inbetriebnahme dann aber mindestens weitere drei Jahre benötigen würde. Unbestätigten Angaben zufolge wurden mittlerweile Teile der Kraftwerkseinrichtungen ausgebaut und als Ersatzteile anderswohin verbracht.)
Offensichtlich werden nicht die richtigen Schwerpunkte gesetzt, wenn diese umweltfreundliche und nachhaltige Energiespeicherung nicht wirtschaftlich betrieben / instandgehalten werden kann.
Natürlich biete ich nachfolgend doch ein paar Links an:
- Wikipedia-Artikel
- Bericht aus 2021 zum aktuellen Stand (Nordbayern.de)
- Informationssammlung der lokalen Presse
- technische Daten (www.talsperren.net)
- YouTube-Film
Update, 07.05.2023 – heute, über zwei Jahre später, ist keinerlei Bewegung in Sachen „Pumpspeicherwerk Happurg“ zu erkennen, siehe Bild.
Still ruht der (obere Speicher-)See.
Unverständlich, dass solche Einrichtungen vor dem Hintergrund der fast schon gewaltsam forcierten „Energiewende“ nicht ertüchtigt werden.
Lieber wird Atomstrom aus Frankreich und sogar der Ukraine importiert…