… in der medialen Einheitssuppe, die uns in diesen Tagen das Leben wirklich schwermacht.
Die Stimmung war lustig im Herbst vor vier Jahren auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. Donald Trump hatte gerade erzählt, wie erfolgreich seine Regierung sei, und die versammelten Diplomaten hatten herzlich gelacht. Trump sprach weiter und warnte Deutschland davor, dass es sich gerade von russischem Gas abhängig mache. Deutschlands Außenminister Heiko Maas zog die Mundwinkel nach oben, schüttelte ungläubig den Kopf. Heute weiß man: Damals war nicht Trump im Unrecht.
https://www.faz.net/-gqe-an13z?premium=0x4e5b7560f4e33a5b181568630bd2a5d8
Die derzeit zu beobachtende – sehr unangenehme – zunehmende Polarisierung im öffentlichen Diskurs wird hier sehr schön erklärt und hinsichtlich ihres Zustandekommens begründet.
…in den meisten Fragen des öffentlichen Lebens haben wir gar keine eigene Erfahrung, wir sehen die Linien gar nicht selbst. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als auf andere zu hören. Einer nach dem anderen plappert nach, was die anderen vorher gesagt haben. Das Problem: Mit jedem, der das Gleiche sagt, wird es für die Nächsten schwieriger, noch eine andere Meinung zu vertreten. Entweder weil sie selbst nicht mehr daran glauben, dass sie es besser wissen. Oder noch schlimmer: weil sie sich nicht trauen, sich gegen die Mehrheit zu stellen.
Stimmt. Und dieser Effekt verengt den Raum für Auseinandersetzungen ganz unerträglich, egal, ob es um Migration, die Klimakrise, Corona oder irgendwas anderes geht.
Unsere Mitbürger können also gar nicht anders.
Einerseits ist das beruhigend, andererseits sehr enttäuschend.
Echte und freie Diskussionen vermisse ich immer mehr. Bin ich da alleine?