Seinxon Wallet Finder

(Artikel vom 24.09.2023)

Die Apple AirTags habe ich schon seit längerem in Gebrauch und finde die Dinger sehr praktisch … nicht nur, dass man damit „weltweit“ den Standort des AirTags anzeigen kann; nein, seit dem neuesten iOS-Update (iOS 17) lassen sich die AirTags sogar mit andern Usern gemeinsam nutzen. Das ist ein echter Mehrwert.

Apples AirTags haben noch ein weiteres Feature: die „Nahbereichssuche“, mit denen ein unters Sofa gefallener AirTag per Handy zentimetergenau lokalisiert werden kann.

In diesem Ökosystem machen sich jetzt auch andere Anbieter breit; ein spannendes Gadget habe ich zufällig gefunden und musste das gleich ausprobieren: den „Seixon Wallet Finder“, den es in verschiedenen Varianten auch bei Amazon zu kaufen gibt.

Im Prinzip handelt es sich um einen nachgebauten AirTag im Kreditkartenformat, der im Gegensatz zu ähnlichen Produkten mit einer Ladevorrichtung geliefert wird.

Die Installation ist relativ simpel und unterscheidet sich kaum von der eines neuen AirTags – der einzige Trick ist, dass der „Seinxon Wallet Finder“ tatsächlich über einen Schalter verfügt, der zur Initialisierung gedrückt werden muss.

Anschließend kann diese nur unwesentlich dickere Kreditkarte im Geldbeutel vestaut werden.

Die Lokalisierung per „Wo Ist“-App auf iPhone und iPad funktioniert wie gewohnt. Einziger Unterschied zum AirTag (natürlich neben der Bauform und der Lademöglichkeit): die Nahbereichssuche funktioniert nicht. Das ist meines Wissens aber bei allen Produkten so, die nicht von Apple stammen.

Der Hersteller bietet laut Beschreibung auch eine eigene Tracking-App an – diese habe ich nicht ausprobiert und werde das auch nicht versuchen.

Ich beobachte jetzt erst einmal, wie lange eine Akkuladung vorhält und wie sich der „Seixon Wallet Finder“ in der Praxis bewährt.

Update folgt.

(Update vom 16. März 2024)

Mittlerweile kam seit einigen Tagen eine Meldung in „Wo Ist?“, dass der Akkustand des Seinxon Wallet Finder niedrig sei und demnächst ein Ausfall zu erwarten sei – OK, nach einem halben Jahr nicht verblüffend.

Allerdings muss ich feststellen, dass das Nachladen des Akkus mit der mitgelieferten Klemme NICHT gelingt – egal, welches USB-C-Kabel ich verwende, keine der in der Klamme vorhandenen LEDs gibt ein Signal, so dass ich mich an den Seinxon-Support wende, um eine Gewährleistungsreklamation abzusetzen.

Nach einem Tag kommt eine englischsprachige Antwort:

Hi there,

Thanks for your email.

Sorry for the inconvenience caused to you. Are you using a charging cable with USB-C on both ends? As shown in the picture below, you need to use a charging cable with USB-C on one end and USB-A on the other.

The power of the double-ended USB-C charging cable is too high, triggering the protection mechanism of the charging clip.

Tja, das ist ja mal eine Interessante Fehlfunktion … dass ein zu leistungsfähiges Netzgerät die Ladung verunmöglicht, damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.

Aber gut – ich folge dem Hinweis und nach zweieinhalb Stunden am USB-Port des MacBook ist der Wallet Finder wieder voll geladen und sollte hoffentlich erneut sechs Monate durchhalten.

6 Antworten auf “Seinxon Wallet Finder”

  1. Ach Mensch, ich habe noch ne Frage; so ein System gibt es doch auch für Android, oder? Mich interessiert die Genauigkeit dieses Systems.

    Es ist doch meines Wissens immer ein Gerät (je nach System Apple oder Google) nötig, an dem so ein AirTag (oder eben ein gleichwertiges System per Android) an ein Handy funkt, und diese (ggf. auch fremde Handy) dann an die Zentrale funkt, und von dort an den Besitzer des AirTags auf das Handy den Standort funkt.

    Aber wie genau (und ist das überhaupt Live, oder wie nahe am „Live“) ist der Standort? Also ich versuche zu verstehen, ob man sowas als GPS Ersatzgerät (wenn man etwas suchen, oder verfolgen möchte) einsetzen kann?

    Danke an alle hier für eine sachkundige Antwort.

    VG, JB

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    1. Also, zur Funktion unter Android kann ich nichts beitragen (weil ich seit Jahren kein Android nutze), denke aber, dass das prinzipiell ähnlich läuft wie bei Apple / iOS.
      Das Prinzip hast Du schon richtig beschrieben: es wird eine anonymisierte Info an beliebige in der Nähe befindliche kompatible Geräte abgesetzt, als Ortssignal dient da aber nicht die Position des AirTag (oder Wallet Finder), sondern die Position des empfangenden kompatiblen Gerätes. Diese Info wird dann über Apple’s Server an den Eigner des AirTag (und ggf. weitere freigegebene Empfänger) weitergeleitet.
      Das kann dazu führen, dass die gemeldete Position auch mal um ein paar Meter nicht stimmt, wenn das „empfangende kompatible Gerät“ sich z.B. in einem Auto schnell weiterbewegt – diesen Effekt konnte ich schon beobachten, da waren auf einmal rund 70 Meter Abweichung zum korrekten Standort zu sehen. Daraus würde ich ableiten, dass der Zeitverzug zu „live“ sich üblicherweise im Bereich von rund 10 bis 15 Sekunden bewegt – wie gesagt, eben in der Apple-Welt.
      Als „GPS-Ersatzgerät“ würde ich das nicht bezeichnen, denn Du bist immer von einem in der Nähe befindlichen kompatiblen Empfangsgerät mit aktiviertem GPS abhängig – bei der weltweiten Verbreitung von iPhones fast überall gegeben.
      Um etwas zu suchen oder zu verfolgen, ist das jedoch ein durchaus taugliches Mittel, dafür wurde es ja entwickelt.

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      1. Stefan, danke dir sehr!

        Nun, ich suche aber was ganz Spezielles; es soll für ein Haustier sein, als Ersatz für ein Katzentracker, oder auch Hundetracker. Die Dinger sind nämlich recht groß. Für eine Katze ist das ein meiner Meinung nach echtes Problem. Der Tag ist wie gesagt echt sehr groß, und könnte sich irgendwo verfangen. Das möchte ich vermeiden. Von den laufenden Kosten bin ich gar nicht so erschrocken.

        Was mich interessiert; wird nur der letzte Standort gemeldet? Und wo? Auf einer Karte? Also es gibt keine zeitliche Verfolgung, wann der Tag wo gewesen ist, habe ich das richtig verstanden?

        Mich interessiert z.B. wo sich ein Tier z.B. im Laufe einer Nacht aufhält, z.B. eine Katze. Geht sowas?

        DANKE.

        🙂

        Jürgen

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      2. Einen Standortverlauf gibt es nicht, siehe auch https://communities.apple.com/de/thread/253922604?sortBy=best … Du kannst nur feststellen, wo sich die Katze innerhalb der letzten Sekunden befunden hat (bzw. bei verlorenem Kontakt: wann sie wo zuletzt gesehen wurde).
        Ob das Schrödinger geholfen hätte? Ja, wenn er ein AirTag verwendet hätte (und keinen Nachbau), denn die AirTags haben (m.W. als einzige) die „Nahbereichsortung“, mit der man bis auf wenige cm genau hinkommt … ich hab so schon mal einen unter den Sitz gefallenen Schlüsselbund wiedergefunden. Schrödinger hätte also ziemlich genau sagen können, ob die Kiste leer ist oder nicht.
        Aber ein Ersatz für einen echten „Haustiertracker“ ist das nicht.

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      3. Oh je. Schrödinger. 🙂 Das ist aber extrem hohe Physik (nämlich Quantenphysik, die kaum jemand auf dieser Welt versteht).

        Okay, das ist natürlich total schade. Aber Danke dir, Stefan.

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  2. Hallo Herr Ingenieur,

    ich bin da auch kein Profi, aber ich glaube dies ist der Grund für die Fehlfunktion;

    es geht nämlich nicht um die Leistung eines Netzteiles oder Ladegerätes. Es geht um die Spannung. Normalerweise kann bei USB-C ohne spezielle „Anweisungen“ nur 5V raus kommen. Aber auch deutlich mehr. Ich glaube bis zu 36V oder noch mehr. Das ist nötig, um eine entsprechend hohe Leistung (Spannung mal Strom) zu erreichen.

    Und nur bei USB-A ist (glaube ich) sicher gestellt, dass nur 5V raus kommt.

    Offenbar kann der Seinxon Wallet Finder aufgrund seiner internen Elektronik nur 5V verarbeiten. Bei höheren Spannungen wird halt „nix“ gemacht.

    Ist nur ne Vermutung.

    Schönen Sonntag noch an alle hier, und einen erstklassigen (erfolgreichen) Wochenstart wünsche ich noch.

    VG, Jürgen

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