Diese Frage stellte sich bei meinem immerhin neun Jahre alten „Remington MB320C„, einem Langhaarschneider mit Netz- und Akkubetrieb.
Das erste Exemplar hatte ich mir im Jahre 2015 gekauft und seither zwei- oder dreimal wöchentlich genutzt … leider war nach nicht allzulanger Zeit der Akku so schwach geworden, dass ein sinnvoller Betrieb nur mehr mit eingestecktem Netzstecker möglich war, was mich aber nicht ernsthaft gestört hatte (übrigens ist das wohl ein Standardfehler bei diesem Modell … eine Internetrecherche zeigt, dass die Akkus einerseits schwach dimensioniert sind, andererseits das Ladegerät nicht wirklich geeignet ausgelegt zu sein scheint).
Dummerweise fiel mir nun vor einigen Tagen ein Wackelkontakt auf, der die Benutzung sofort vollkommen unmöglich macht. Bei genauerem Hinsehen ist zu erkennen, dass das am Netzkabel angespritzte Steckerstück sich auf einer der beiden Adern vom Kabel getrennt hat, und auch die zweite Ader schaut angegriffen aus.
Dies kommt offenbar durch die regelmäßige mechanische Belastung bei der Benutzung, und genau an dieser Stelle des Kabels (Steifigkeitssprung) herrscht die höchste Biegebeanspruchung.

So weit, so klar.
So schlecht. Was tun?
Nachdem es dasselbe Modell nach wie vor neu zu kaufen gibt, bestelle ich mir kurzerhand das nächste Exemplar – das tatsächlich bis auf eine winzige Änderung an der Beschriftung vollkommen unverändert geliefert wird. Hier funktioniert natürlich auch der Akkubetrieb noch einwandfrei.
Im Beipackzettel der Neulieferung findet sich der Hinweis, dass vor der Entsorgung der Akku zu entnehmen sei, sogar eine kurze Beschreibung wird gegeben. Daher beschliesse ich, einen Reparaturversuch am mechanisch ja noch anstandslos arbeitenden Remington-Gerät aus dem Jahr 2015 vorzunehmen.
Im Internet existiert eine sehr gute englischsprachige Beschreibung, anhand deren das Zerlegen des Gerätes innerhalb von zwanzig Minuten zerstörungsfrei gelingt.






Den benötigten Akkupack habe ich natürlich nicht vorrätig, daher bestelle ich mir ein geeignet erscheinendes Angebot. Und hier stellt sich jetzt die Titelfrage: „Neukaufen oder Instandsetzen?“
Bei einem Neupreis von unter 25 EUR ist ein Aufwand von rund 12 EUR für das Akkupack sowie die benötigte Arbeitszeit definitiv unwirtschaftlich – daher findet sicher (wie ja auch bei mir) in 99% der Fälle ein Neukauf statt, der vermutlich in 98% der Fälle mit der Entsorgung des Altgerätes einhergeht … ist das sinnvoll und nachhaltig?
Aber ich will’s wissen, und ausserdem könnte ich auf diese Art und Weise das Ladegerät des neuen Langhaarschneiders für beide Exemplare einsetzen und so tatsächlich bis auf weiteres ohne dauernd angeschlossenes Netzteil arbeiten.
Um es kurz zu machen: das Auslöten des alten Akkupacks und das Anschliessen des neu gelieferten Ersatzes gelingt problemlos, ebenso wie der kurze Funktionstest vor dem Zusammenbau nach Anleitung.
Der Langhaarschneider kann also weitere neun Jahre betrieben werden 😉
Jetzt kommt noch ein Goodie … das vorhandene Netzteil funktioniert ja eigentlich noch wunderbar, und in der Bastelkiste finde ich einen in den 80er Jahren selbstgelöteten Adapter mit einem 3,5-mm-Klinkenstecker (mono), der aber sowas von haargenau passt.


Also wird das Netzkabel um zwei Zentimeter gekürzt und der Klinkenstecker aus der Bastelkiste angesetzt – das ist nicht so elegant wie im Original, aber vollkommen funktionstauglich (Hinweis: korrekte Polung beachten – es handelt sich um Gleichspannung).
Und jetzt habe ich zwei von diesen Langhaarschneidern hier liegen …



…nur leider nicht mehr so vie
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