„Jetzt reicht‘s!“

Ziemlich lesenswert, was die FAZ in ihrem Artikel hier bringt:

Die Industrie will sich nicht länger als Umweltsünder beschimpfen lassen. Hildegard Müller und Karl Haeusgen, oberste Vertreter von Autobranche und Maschinenbau, wehren sich gegen das Klimapaket der Bundesregierung.

Zitate:

Ich bin selten einverstanden mit dem, was Luisa Neubauer von sich gibt. An dem Punkt aber hat sie recht, wenn sie die Reaktionen der Politik auf das Verfassungsgericht als Gipfel der Scheinheiligkeit bezeichnet. Binnen weniger Stunden nach dem Urteil ist der Wettbewerb losgegangen, wer das härteste Klimastatement raushaut – ohne dass man wirklich darüber nachgedacht hätte: Was genau soll mit welchen Mitteln erreicht werden? Mit welchen Konsequenzen ist zu rechnen?

Es hilft dem Weltklima nichts, wenn wir die innovative Industrie in Deutschland zerstören und die Produktion in Regionen abwandert, in denen für das gleiche Ergebnis wesentlich mehr Kohlendioxid ausgestoßen wird. Wenn sich die Industrie aus Deutschland verabschiedet, bringt das die CO2-Reduktion weltweit keinen Schritt weiter. Eine Jugendbewegung, die globale Ziele verfolgt, sollte auch die Wirklichkeit auf diesem Globus zur Kenntnis nehmen. Als Klimaschutztreiber werden wir den Rest der Welt nur von mehr Klimaschutz überzeugen können, wenn wir selbst dabei nicht zu Fall kommen.

Wenn ich Zweifel habe, dann über die Anmaßung der Politik, bestimmen zu wollen, welche Innovation für die Zukunft die richtige ist. Technologieoffenheit ist wichtig. Entscheidend ist die Frage, ob die Politik da die Richtung vorgibt oder ob es Innovation und Wettbewerb tun. Wir plädieren für die zweite Variante, weil sie eindeutig bessere Ergebnisse liefert. Mein liebstes Bespiel sind die E-Fuels. Frau Müller hat schon vor Monaten richtig gesagt: Nicht der Verbrennungsmotor ist fossil, sondern die Brennstoffe sind es. Diese simple Erkenntnis ist bei vielen noch nicht durchgesickert, für die ist der Kolbenmotor per se böse und klimaschädlich. Welch ein Irrtum! Wenn ich mit grüner Energie erzeugte E-Fuels nutze, habe ich annähernd die gleiche Ökobilanz wie mit einer Batterie, nur ohne die Problematik des Rohstoffabbaus und der Entsorgung der Batterie. Eine prima Sache also. Trotzdem gibt es vom Staat keinerlei Anreize dafür. Weil sich alle auf die Batteriemobilität eingeschossen haben, nutzen wir nicht die technologischen Potenziale – das ist ein bitterer Fehler.

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