Es war mal wieder Showtime – gestern Abend ging es in die Nürnberger Meistersingerhalle, einen herrlichen 60er-Jahre-Bau, der leider jahrzehntelang heruntergewirtschaftet wurde und über dessen Zukunft immer wieder diskutiert wird.
Was wurde gegeben?
Angesichts des Altersschnitts im Publikum hätte man auf eine Oper tippen können, aber dafür waren zuviele alte Männer in Treckingsandalen unterwegs.
Tatsächlich gab sich Nick Mason mit „A Saucerful Of Secrets“ die Ehre – ein überlebendes Relikt von Pink Floyd.
(Nachtrag: ein bemerkenswertes Interview mit Nick Mason in der taz)

Und was wurde gespielt? Eine Menge „altes Zeugs“, wie „Arnold Layne“ oder (als Zugabe) „See Emily Play“. Zu Beginn kam mir der Sound recht mäßig vor, und ich war schon geneigt, das Konzert als nette Belanglosigkeit einzustufen.
Mit „If“ kam dann zum erstenmal ein wirklich guter Sound, und bevor eine viertelstündige Pause mit schrecklicher Hintergrundmusik begann, lieferten Nick Mason, Gary Kemp (ex Spandau Ballet) und ihre drei Kollegen mit „Set the Controls for the Heart of the Sun“ ein tolles akustisches Feuerwerk ab.
Boah. So schlecht ist die Akustik in der ollen Meistersingerhalle dann ja doch nicht.

In der zweiten Halbzeit eine mindestens ebenso beeindruckende Darbietung von „Echoes“; lange nicht mehr gehört … die Altvorderen hatten damals schon verrückte Einfälle.
Ein immerhin über zweistündiges Konzert, welches in der Rückschau gemischte Gefühle auslöst – einerseits einige Highlights, andererseits viel belangloses Oldiegedudel (sorry, das ist natürlich sehr subjektiv – und ich war ein harter Pink-Floyd-Fan).
Hätte ich was verpasst, wenn ich nicht hingegangen wäre? JA.
Würde ich nochmal hingehen? NEIN.