… okay, das ist leicht übertrieben, es waren tatsächlich „nur“ 950 Meilen, wovon naturgemäß ein gewisser Anteil auf die An- und Abreise entfiel … aber dennoch.
Nach unserer letztjährigen Dolomitentour mit der mittelfränkischen 107-Bande war schon bald die Idee einer Fortsetzung geboren worden, und so waren wir bereits im Herbst 2023 in die Planung einer Rundfahrt durchs Elsass eingestiegen.
Der Teilnehmerkreis setzte sich aus neuen und bekannten Gesichtern zusammen – Stephan/Ute, Matze/Gerlinde, Kai, Martin waren schon in den Dolomiten dabei, Dieter/Meggy, Walter/Waltraut und Christian ergänzten die Runde.
In Summe also acht Autos mit insgesamt 13 Personen, die sich dann am Morgen des …
Freitag, 24. Mai
am A6-Rasthof „Hohenlohe Nord“ zu gemeinsamen Weiterfahrt treffen. Über die Autobahn A6, Landstrassen durchs Angelbachtal, A5 und wieder einige Landstrassen erreichen wir die Mittagsrast in Au am Rhein (Restaurant Zollhaus). Das geplante Übersetzen muss leider entfallen, da die Fähre aufgrund des hohen Wasserstandes unvorhergesehen außer Betrieb ist.
Die Reise führt uns stattdessen also über die Rheinbrücke Wintersdorf (ehemalige Eisenbahnbrücke, nördlich von Iffezheim) nach Frankreich und dort dann über Departements- und Nationalstrassen an Strasbourg vorbei bis nach Riquewihr.
Im Hotel halten wir uns gar nicht lange auf, denn es wartet eine Weinprobe auf uns – der Abend wird danach noch lang und lustig.




Samstag, 25. Mai
Heute ist eine kleine Rundfahrt durchs Elsass angesagt; Stephan hatte die Tour perfekt ausgekundschaftet und wir rollen über die Haut-Koenigsbourg durch die Berge, vorbei am Lac Blanc zur Mittagsrast in der Ferme Auberge du Rai des Chenes. Ein sehr gemütliches Lokal, gutes Essen, ideal bei dem gerade einsetzenden Regenwetter.
Weiter geht es nachmittags, bis wir in Colmar ankommen … ein nettes Städtchen, in dem man eigentlich etwas mehr Zeit verbringen sollte. Wir haben leider nur zwei Stunden, bevor wir an der Freiheitsstatue vorbei wieder nach Riquewihr zurückfahren.





Sonntag, 26. Mai
Große Rundfahrt über die Vogesenkammstrasse (Route des Cretes) mit einer Mittagsrast am Grand Ballon (Ferme Au Haag) – die Strecke bietet Kurven, Steigungen, Gefälleabschnitte, Serpentinen – mitten Im Wald, aber auch an Stellen mit tollem Panoramablick. Hier macht das offene Fahren wirklich Spass.











Montag, 27. Mai
Der Tag des Abschiednehmens … die Gruppe trennt sich nun, die meisten Mittelfranken fahren gemeinsam nach Osten zurück; Walter und Waltraut steuern den Schwarzwald an – aber wir bleiben noch in der Gegend und nehmen Kurs auf Bitche.
Über kleine Strassen fahren wir mit offenem Verdeck vorbei am Donon, queren die „weisse Saar“ (die hier nahe ihrer Quelle nur ein kleines Bächlein ist) und rollen über Sarre-Union und Sarre-Albe durch Sarreguemines bis nach Saarbrücken (Tankstopp, Mittagsrast).
Wieder zurück über Spicheren, Sarreguemines, bis nach Bitche. Dort treffen wir einen netten Freund und Oldtimer-Kollegen, mit dem wir einen schönen Abend verbringen. Unser Quartier befindet sich in einer museumsgleich eingerichteten recht komfortablen Villa mit Wintergarten, wo wir uns die zwei kommenden Nächte sehr wohlfühlen werden.






Dienstag, 28. Mai
Eine kleine „Waldtour“ führt uns mit offenem Verdeck von Bitche über Waldfischbach – Pirmasens bis in die Nähe von Merzalben, wo ich eigentlich den Luitpoldturm besuchen möchte. Diesen Aussichtsturm kenne ich noch aus meiner Studentenzeit; ich war wohl vor weit über 30 Jahren das letzte mal hier. Der Turm ist aber nicht ganz einfach zu finden, und als wir den richtigen Waldparkplatz haben, fehlt uns angesichts des Wetters und des feuchten Bodens die Lust auf den erforderlichen Fußmarsch. Übrigens: hier gibt es keinen Handyempfang, Google Maps ist also nutzlos. Gut, dass ich ein „offline-Navi“ habe.
Zurück geht es wieder mitten durch die Wälder, vorbei am Chateau Fleckenstein und durch Stuerzelbronn nach Bitche, wo wir noch kurz einen Blick auf die Zitadelle und den (seit vielen Jahren schon stillgelegten) Bahnhof werfen.
Mittwoch, 29. Mai
Abschied aus dem Elsass – über kleine Sträßchen steuern wir „open air“ in Richtung Bad Bergzabern, bis wir angesichts der fortgeschrittenen Zeit schließlich doch Schnellstrassen nutzen, um nach Heidelberg zu gelangen. Dort treffen wir unsere Studentin, essen eine Pizza und fahren schließlich mit geschlossenem Dach (es regnet immer wieder) erst über Land, ab Friedrichshall dann per Autobahn A6 nach Hause.
Fazit
950 Meilen – das sind 1.520 Kilometer.
Ein Liter Motoröl, ungefähr 220 Liter Benzin, ein paarmal das Verdeck geöffnet und geschlossen, viel zu viel gegessen – und es hat wieder enorm Spass gemacht. Das alte Auto hat erneut gut durchgehalten; die Zeit mit den Freunden verging viel zu schnell.
Wir freuen uns schon auf die nächste „Grand Tour“. Wo geht es diesesmal hin?

Abschliessend … noch ein paar Tips aus der Erfahrung, wenn es sich um geführte Ausfahrten mit Gruppen von mehr als sechs Fahrzeugen handelt …
- bei größeren Gruppen unbedingt dafür sorgen, dass auch in der Mitte fahrende Fahrzeuge die Wegpunkte der Strecke kennen
- Zwischenziele müssen jedem Teilnehmer bekannt sein (spätestens am nächsten Zwischenziel trifft man sich!)
- Stadtdurchfahrten vermeiden
- Kreisverkehre dürfen (und sollten ggf.) mehrfach umrundet werden, um eine auseinandergerissene Gruppe wieder zusammenzubringen
- Tempolimits beachten und nicht voll ausreizen, denn der Konvoi orientiert sich immer am langsamsten Teilnehmer
- an geeigneten Stellen rechts heranfahren, warten und nachfolgenden Verkehr vorbeilassen
- frühzeitig blinken, nach Möglichkeit keine Spurwechsel in der letzten Sekunde
- Walkie-Talkies sind ausgesprochen sinnvoll – wenn nicht jeder Wagen eines hat, dann sollten zumindest das Führungs- und das Schlußfahrzeug jeweils eines haben … die Nutzung bitte vorher probieren.


